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IZen-Projekt für Therapeuten
„Solange du einen Körper hast, solange leidest du.“
Bodhidharma
Stelle dir vor, wir wären gar nicht aus dem
Paradies gefallen, sondern lediglich der Illusion verfallen, wir
wüssten. Die daraus resultierende Verwirrung begründete
der Sprachphilosoph Wittgenstein mit der „Verhexung unseres
Verstandes durch die Mittel der Sprache“. Deshalb konnte Sokrates,
als er dem vermeintlichen Wissen auf den Grund ging, nur dessen
illusionären Charakter offen legen. Die wahre Natur des Menschen
aber ist jenseits von Wissen und Nichtwissen.
Worauf aber treffen wir, wenn wir der Liebe auf den Grund gehen?
Dann ist da niemand mehr der liebt, dann bist du die Liebe selbst.
Wer sich – wie Rainer Danzinger in der Vorstellung des diesjährigen
Themas schreibt - nur im Zustand der Verliebtheit mit den Kräften
der Natur verbunden fühlt, für den ist die Liebe eine
Krankheit und der Eros ein Dämon. Die Silben Ai ki im Wort
Aikido sprechen deshalb von der Notwendigkeit und der Möglichkeit,
die natürlichen Kräfte zu meistern. Diese Meisterung ist
eine Meisterung des Alltags, und ganz und gar gekennzeichnet von
Natürlichkeit.
Endlich zeigt sich das Tao auch in der Neurophysik. Diese ist dabei,
den lähmenden Unsinn zu überwinden, der das Sinnliche,
das Fühlen oder die Emotionen der Abgründigkeit des Unbewussten
überantwortet. Stattdessen spricht z. B. Antonio R. Damasio
von einem Kernbewusstsein und einem Erweiterten Bewusstsein. Wenn
man im Zen oder im Aikido von Mitte spricht, dann ist damit ein
Bewusstsein gemeint, das nicht geronnen ist in Gedankeninhalten.
So, wie stilles Wasser die Wirklichkeit spiegelt, so erfassen wir
zuerst in der Stille unseren emotionalen und sinnlichen Kern. So,
wie man durch stilles Wasser hindurch den Grund sehen kann, so finden
wir in der Stille unsere Identität mit dem Kernbewusstsein
wieder. Was sichtbar wird, ist ein Bewusstsein des Ganzen, die Integrität
von Denken und Handeln. In die Vergangenheit schauend, sieht Damasio
derartige Integrität noch bei den alten Griechen realisiert.
Im Gegenwärtigen verankert aber zeigt das Zen-Projekt auf,
dass dieses Bewusstsein des Ganzen zeitlos ist; deshalb sagt man
im Zen, dass dieser Augenblick Medizin ist. Im Zen-Projekt geht
es also nicht um eine Annäherung an Ganzheit, sondern um das
Überwinden der Illusion von Getrenntheit.
· Weil Ganzheit kein Modetraum ist, sondern
Wirklichkeit, handelt es sich im Zen-Projekt nicht um „Körperarbeit“.
· Im Zen-Projekt arbeitet man daran, die alltägliche
Verstrickung in Gedankeninhalte aufzulösen, die jeder geistigen
Erkrankung zugrunde liegt.
· Der Patient glaubt, am Festgehaltenen zu leiden, tatsächlich
aber leidet er am Festhalten selbst.
· Im Zen-Projekt erlernen Sie die Atemschulung und die Kontemplation
der Zen-Mönche, die Selbstmassage der Aikido-Meister, sowie
in Form einer Basisübung, die Prinzipien der Verteidigungskunst
Aikido.
· Im Zen werden negative Gedankeninhalte nicht durch positive
Gedanken relativiert, sondern durch die grundsätzliche Emanzipation
von Gedankeninhalten.
· Sportlichkeit oder Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.
Bringen Sie bitte lockere Kleidung und eine Wolldecke mit.
WALTER Gerhard, Jahrgang 1944, entschied sich
zwanzigjährig für Aikido und Zen. Er war enger Schüler
mehrerer japanischer Aikido Meister in Europa, u. a. war er Uchi
Deshi (ein in der Schule des Lehrers lebender Meisterschüler)
bei M. Noro in Paris und lehrte bei Graf Dürckheim in Todtmoos/Schwarzwald.
Vor 25 Jahren baute er in Berlin das Institut für Aikido-Zen
auf und lebte all die Jahre für mehrere Monate pro Jahr als
Laienmönch im Zen-Kloster Hosshinji. Aikido trainierte er in
dieser Zeit bei dem vor wenigen Jahren verstorbenen Saigo Yamaguchi
im Hombu Dojo, der Schule des Aikido-Begründers Ueshiba. Gerhard
Walter hat den 7. Dan Aikido und ist autorisierter Zen-Lehrer.WALTER
Gerhard, Jahrgang 1944, entschied sich zwanzigjährig für
Aikido und Zen. Er war enger Schüler mehrerer japanischer Aikido
Meister in Europa, u. a. war er Uchi Deshi (ein in der Schule des
Lehrers lebender Meisterschüler) bei M. Noro in Paris und lehrte
bei Graf Dürckheim in Todtmoos/Schwarzwald. Vor 25 Jahren baute
er in Berlin das Institut für Aikido-Zen auf und lebte all
die Jahre für mehrere Monate pro Jahr als Laienmönch im
Zen-Kloster Hosshinji. Aikido trainierte er in dieser Zeit bei dem
vor wenigen Jahren verstorbenen Saigo Yamaguchi im Hombu Dojo, der
Schule des Aikido-Begründers Ueshiba. Gerhard Walter hat den
7. Dan Aikido und ist autorisierter Zen-Lehrer.
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