LEIB ODER LEBEN
10. Internationales Seminar für
körperbezogene Psychotherapie und Körpertherapie

BAD GLEICHENBERG, 25. bis 30. April 2004

 

 

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Kleingruppen

Die auftauchende Liebe zum eigenen Selbst und die Begegnung mit Anderen - Tanztherapie und Bewegungsanalyse


Viele Menschen leben in einer Welt, in der es keinen Platz für andere gibt. Sie verschanzen sich wie in einem Feindesland in ihrer eigenen Festung und lassen andere nicht über die hoch gezogene Brücke zu sich selbst. Sie haben Angst vor ihnen, wissen nicht, wie sie Beziehung aufnehmen oder befriedigend gestalten sollen, und befürchten, dass andere ihnen etwas Böses antun oder sie enttäuschen. Allerdings haben auch sie – so wie jeder Mensch – ein Bedürfnis nach zwischenmenschlicher Nähe und Kommunikation. Doch wie kann das Bedürfnis nach Intimität trotz der Angst vorm Anderen, die oft nicht einmal bewusst wahrgenommen wird, befriedigt werden ?
Die Bewegungsanalytische Therapie ist eine spezielle Form der Körperpsychotherapie, eine Weiterentwicklung der Tanztherapie, die von Cary Rick begründet worden ist. In der Bewegungsanalyse, die auf tiefenpsychologischen Annahmen aufbaut, wird Bewegung als Handlung des Körpers aufgefasst, die sich auf das Körperkonzept, die vorwiegend unbewusste Vorstellung vom eigenen Körper (Selbst) gründet, welche durch den verbalen Dialog weder (vollständig) erfasst noch (vollständig) verändert werden kann, weshalb das therapeutische Vorgehen - neben dem Gespräch - nonverbale Handlungen und Interaktionen, Bewegung und Tanz umfasst.
Jeder Mensch hat ein individuelles Bewegungsrepertoire, jeder bevorzugt bestimmte Bewegungen und nonverbale Interaktionen und vermeidet andere. Die Erfassung des individuellen motorischen Profils ist also gleichzeitig eine Erfassung der körperlichen Selbstvorstellung und möglicher Konflikte im Selbstbild, d.h. im Austausch mit der Umwelt. Das bedeutet aber auch, dass eine Erweiterung der motorischen Möglichkeiten – inklusive der nonverbalen Interaktionen – zur Bewusstwerdung, Klärung und Erweiterung des Erlebens von sich selbst und von der Umwelt beitragen kann.
In diesem Seminar sollen die Teilnehmer mittels gezielter Bewegungs- und Tanzexperimente die Möglichkeit bekommen, ihre persönlichen motorischen und beziehungsmäßigen Vorlieben (Führen, Folgen, Polarisieren etc.) zu entdecken. Darüber hinaus sollen Fallbeispiele aus der therapeutischen Praxis den Zusammenhang zwischen Erfahrungen des Geliebtwerdens und motorischen Stereotypien verdeutlichen. Denn ohne dass ich erfahren habe, dass ich ein Teil der Welt bin, weil andere mich als Teil ihrer Welt wahrnehmen, werde ich auch nicht fähig sein, angstfrei auf andere zuzugehen, d.h. andere zu lieben.


 

HESCHGL Sabine, Mag., Jahrgang 1969, Klinische und Gesundheitspsychologin, Bewegungsanalytische- und Tanztherapeutin, Psychotherapeutin (Individualpsychologie) i.A.; mehrjährige Tätigkeit in der Therapie verhaltensauffälliger und behinderter Kinder, derzeit in der Landesnervenklinik Sigmund Freud und im Landespflegeheim Schwanberg tätig – Arbeitsschwerpunkt: schizophrene und essgestörte Patienten.

Mag. Sabine HESCHGL
Sigmund-Freud-Klinik
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